Prof. Rudolf Deil unterrichtete bis 2013 die Fächer Grundlagen der Gestaltung 1/2, sowie Architekturzeichnen im Studiengang Architektur der Hochschule RheinMain. Die Fächer Grundlagen der Gestaltung umfassten das zweidimensionale Arbeiten und bereiteten die Grundlage für räumliches Gestalten. Die Voraussetzungen, die die Studienanfänger für das zeichnerische gestaltende Arbeiten mitbringen, sind sehr unterschiedlich. So ist es unter anderem Aufgabe gewesen, in den ersten beiden Semestern, ein gemeinsames anspruchsvolles Niveau herzustellen.

GRUNDLAGEN
DER GESTALTUNG

Der Unterricht in den Fächern Grundlagen der Gestaltung 1/2 zielt auf die Förderung der elementaren gestalterischen Fähigkeiten, ausgehend von der Sensibilisierung in schöpferisch-kreativer wie in ästhetisch-formaler Hinsicht. Das wesentliche Anliegen liegt in der Schulung des Sehens. Diese Sensibilisierung soll die Studierenden dazu befähigen, ihre Gedanken und Ideen mit den grundlegenden Mitteln und Methoden des Sehens, Gestaltens und Darstellens zu formulieren un mitteilen zu können. Helligkeitsverläufe in Form von verschiedenen Spuren mit Vernetzungstendenzen bewirken für das Auge eine Helligkeitsmodulation im Bildraum. Graphische Spuren mit Richtungswechsel wie Krümmung, Bündelung, Schichtung, Verknotung sind entscheidend für das Entstehen von Helligkeitsmodulation, Plastizität und Oberflächenqualität.

Die vorgestellten Lehrinhalte orientierten sich an den Prinzipien, die wir vom sog. Vorkurs des Bauhauses kennen. Jener Vorkurs war die Keimzelle des Faches "Grundlagen der Gestaltung" oder "Grundlehre". Zwar wurden die Lehrgebiete durch die einzelnen Bauhauslehrer unterschiedlich gewichtet, doch lag immer die Bemühung zugrunde, bildnerisches Denken und lernendes Tun zu fördern. Dies ist heute in einer Zeit der Reizüberflutung und ständiger Hast eine schwierige Aufgabe geworden.

Zu den unterschiedlichen Voraussetzungen der Studienanfänger kommt ein weitverbreitetes Unvermögen, sich auf subtilere Zusammenhänge des bildnerischen Gestaltens einzulassen, weil viele Studenten meinen, sie hätten schon alles gesehen. Um den Einstieg in diese Problematik zu finden, zielten die ersten Aufgabenstellungen darauf hin, einfache Phänomene, wie z.B. Helligkeitswerte zu studieren. In der zeichnerischen Auseinandersetzung klären sich die Zusammenhänge und mit handwerklicher Übung keimen zugleich Ansätze gestalterischen Handelns. Die hier gezeigten Abbildungen geben eine thematische Übersicht.

Im Zeichnen nach Vorlagen finden die technischen Aspekte von Strichführung und Helligkeitsdifferenzierung konkrete Anwendung. Nachdem beim Studierenden die Fähigkeit zu abstrakt-linearer Darstellung ausgebildet wurde, wird das Augenmerk auf das Studium von Oberflächenqualität realer Situationen gelenkt. Das Abbilden von Architektur erfolgt schwerpunktmäßig in diesem Semester mit den Techniken der zeichnerischen Darstellung und Einbezug der Farbe, der Reprographie und der Collagetechnik. Durch Entfernen, Reduzieren, Abstrahieren, Verändern, Werten und Zusammenfügen von Formen und Farben, durch Entdecken neuer Beziehungen im Bildnerischen werden elementare Vorgänge und Zusammenhänge erkennbar.

ARCHITEKTURZEICHNEN / EXKURSION

Freihandzeichnen ist das Mittel, Proportionen, Maßstäbe und Grössenverhältnisse des Raumes zu erkennen und die räumlichen Bezüge untereinander auf das Wesentliche und Entscheidende zu reduzieren, um sie gleichzeitig mit einer gestalterischen Aussage zu verknüpfen. Durch die Medien ist man heute einer riesigen Bilderwelt konfrontiert. Trotz dieser unbegrenzten Bilderflut ist es für den Zeichner immer noch ein besonders individuelles Erlebnis, das Sichtbare mittels der Skizze auf dem Blatt zu fixieren. Aus dem passiven, flüchtigen Sehen entsteht ein aktives Betrachten. Das Skizzieren ist eine höchst intellektuelle Beschäftigung, welche die Phantasie fördert und die Beobachtungsgabe schult. Um nicht an die kurzen Übungszeiten gebunden zu sein, unternahm Prof. Rudolf Deil in den Jahren 2002 bis 2013 zahlreiche Zeichenexkursion.

Weitere Informationen und Impressionen zu Zeichen-Exkursionen sind im Rahmen der Webpräsenz der Hochschule RheinMain zu finden.

EXKURSIONEN
2002 – Dresden
2004 – Zürich
2004 – Bern

2004 – Nürnberg
2005 – Lugano
2005 – Venedig
2006 – Florenz
2006 – Amsterdam
2007 – Venedig
2007 – Nürnberg
2008 – Florenz
2008 – Amsterdam
2009 – Venedig
2009 – Florenz
2010 – Venedig
2011 – München
2011 – Venedig

2012 – München
2012 – Venedig
2012 – Köln
2013 – Venedig
2014 – Florenz

Reiseskizzen von Prof. Rudolf Deil

Reiseskizzen von Torsten Maceus

Reiseskizzen von Clemens Götzinger und Christopher Löbig